Ruhrpottblick

Wandern im Ruhrgebiet – Unterwegs zwischen Lippe und Canale Grande

Ahoi Leute, wir waren diesmal in Dorsten unterwegs, um entlang der Lippe zu wandern und obendrein den maritimen Ruhrpott-Charme am Canale Grande zu genießen. Auch die ersten Frühlingsboten entgingen nicht unserer Aufmerksamkeit. Denn erste Schneeglöckchen und Krokusse glänzten aus dem noch kargen Unterholz des Waldes hervor.

Ergänzend dazu, begleiteten uns die wohltuenden Klänge der heimischen Vögel. Herrlich diese soundtastische Waldsinfonie:) Beste Voraussetzungen also für eine schöne Auszeit fernab der Alltagshektik.

Wandern entlang der Lippe

Kopfweiden im Wasser

Wir starteten unseren großzügigen Spaziergang vom Wanderparkplatz in der Nähe vom Kanu-Haus. Ursprünglich waren 10 Kilometer geplant aber die Lippe hatte sich doch etwas breiter ausgedehnt. Diese schlängelte sich protzig durch die schöne Auenlandschaft und schnitt uns an manchem Teilstück den Wanderweg ab.

Allerdings mit etwas Pioniergeist konnten wir gute Alternativrouten finden. So entstand für uns eine abwechslungsreiche Tour von knapp 7 km.

Wir folgten soweit es ging den Wanderweg A5 der vom Wanderparkplatz parallel zur Hochspannungstrasse verläuft. Dabei überquerten wir vorab den Hammerweg und folgten dem Wanderzeichen, das uns direkt zur Lippe führte. Entspannt liefen wir für eine Weile auf den schönen Waldpfad (A5) am Ufer der Lippe entlang und tankten die Kraft der Natur.

Dabei wanderten wir mit ständiger Sicht auf die interessante Wasserlandschaft, bis wir das ein oder andere Hindernis überwinden mussten. Denn die Naturgewalten forderten uns zum Rückzug auf, da die Lippe ein Teil des Wanderweges für sich vereinnahmt hatte. Doch nach abenteuerlichen Wegfindungen, ging es dann für uns auch wieder auf festen Wanderpfaden weiter 🙂

Eine beeindruckende Kopfbaumreihe, die sich wie eine Armee von Trollen vor uns aufbäumte, zauberte auf die aufrührerische Lippe wundervolle Spiegelungen. Wieder ein schöner Grund mehr, warum unsere Touren immer etwas länger dauern 🙂

Natürlich muss man sich für so eine Gegend die Zeit nehmen um den besonderen Moment zu genießen. Was für ein Kontrastprogramm. Auf der einen Seite die wildgewordene Lippe und auf der anderen Seite der Kanal mit seinem geordneten Schiffsverkehr.


Doch bevor wir den Kanal entlang schlenderten, ging es noch durch ein Waldstück wo uns plötzlich ein paar Rehe überraschten. Blitzschnell überquerten die gut getarnten Waldläufer unseren Wanderweg. Jetzt bloß keine Hektik und volle Konzentration auf diesen herrlichen Moment. Einfach mal innehalten und den Augenblick genießen 🙂

Noch beeindruckt ging es auf leisen Sohlen achtsam weiter. Wir hofften natürlich auf eine weitere Begegnung mit den Tieren doch das blieb uns für diesen Tag verwehrt. So erreichten wir nach ein paar weiteren Gehminuten die blaue Deichbrücke und verließen die hinter uns liegende Wildnis 🙂

Gefühlt in Ostfriesland angekommen, machten wir erst einmal eine kleine Pause und bestaunten die auffällige Brückenkonstruktion. Die riesige Deichanlage basiert auf ein fünfjähriges Projekt und ist zu einem wichtigen Verkehrspunkt für Fußgänger und Radfahrer geworden. Passend ins Landschaftsbild integriert, wurde mit dem architektonischen Hingucker ein touristisches Highlight und Erholungsgebiet geschaffen.

Die tolle Weitsicht über die Deichkronen und der Blick auf die breitgefächerte Lippe hat viel Charme und sorgt für pures Urlaubsfeeling. Mit frischer Brise im Rücken, ging es ausgeruht langsam am Uferweg des Canale Grande wieder zurück.

Hinweis: Die Deichbrücke ist am Streckenkilometer 251 und zählt zur Römer-Lippe-Route, die einen schönen Verlauf für ausgiebige Radtouren bietet.

Unterwegs am Canale Grande und Pötte gucken

Pott Sunrise

Da wir das maritime Flair sehr gerne mögen, ging es natürlich am Kanal zurück. Wir hätten auch einen parallelverlaufenden Wanderpfad wählen können aber der Uferweg entlang der Kumpel Riviera war für uns schon beschlossene Sache. Denn auf dem Wesel-Datteln-Kanal ist so einiges an Schiffsverkehr los und wat gibbet besseres als Pötte zu gucken. Taper- und Entschleunigungsmodus im Einklang 🙂

Auf dem Rückweg kamen wir an der Schleuse Dorsten vorbei. Grund genug für uns, den Schiffsaufzug mit seinen zwei Kammern mal genauer anzuschauen. Neun Meter Höhenunterschied gleicht das technische Meisterwerk aus und verhilft so den Pötten zur soliden Weiterfahrt. Schön, wenn man so einen Vorgang direkt aus der Nähe mal beobachten kann.

An der Schleuse vorbei, ging es dann noch für zwei Kilometer am Wasser entlang. Wir hatten unser Ausgangsziel erreicht und eine kleine aber sehr empfehlenswerte Rundtour lag hinter uns. Es muss ja auch nicht immer ein Marathon sein. Hauptsache raus und ab in die Natur 🙂

Die Tour auf Komoot

Die Tour kann auch beliebig verlängert werden. Hier geht es zur Wanderung auf Komoot.

Anfahrt Wanderparkplatz

  • Buerer Straße 371 – 45768 Marl – Kostenlose Parkplätze

Links & Hinweise

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Thomas Dörmann
Thomas ist Autor und Redakteur auf www.ruhrpottblick.de. Das Motto "Der Pott ist grün und bunt", steht dabei im Fokus seiner Blogbeiträge. Die Kombination von Industriekultur und Natur, sind ein wesentlicher Bestandteil seiner Berichterstattungen. Sein Buch "Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet", gibt viele Impulse für erholsame Stunden an schönen Orten im Ruhrgebiet.