Ruhrpottblick

Wandern auf dem Hohe Mark Steig – 3.Etappe – Von Altschermbeck nach Dorsten Lembeck

Collagenbild Etappe 3

Ahoi Leute, wir sind weiterhin auf dem Hohe Mark Steig unterwegs und folgen dem grünen Band der Sympathie. Es macht einfach nur gute Laune von Etappe zu Etappe die abwechslungsreiche Landschaft quer durch den Naturpark Hohe Mark zu erkunden. Auch der Frühling ist mit seiner bunten Farbpalette und den Naturgeräuschen immer deutlicher auf unseren Touren wahrzunehmen. Besonders das facettenreiche Grün und das Vogelgezwitscher im Haus der Bäume hob gleich unsere Wanderstimmung 🙂 

Diesmal stand die 3.Etappe auf unserem Wanderplan und wir freuten uns wieder auf die vielen kleinen und großen Highlights. Unsere Wanderung führte uns auf schönen Pfaden durch das Hirschgebiet der Üfter Mark, sowie an Mooren und Bächen vorbei. Kurz vor dem Etappenziel, lockte uns noch einmal ein besonderes Highlight. Das eindrucksvolle Wasserschloss Lembeck. Dort waren wir erst vor Kurzem und hatten im nahen Umfeld eine schöne Rundwanderung unternommen. Letztlich erreichten wir zum Etappenfinale den Bahnhof Lembeck, der auch unserer Ausgangspunkt für die 4.Etappe sein sollte. 

Wieder hatten wir ein Auto in einer Siedlung in Schermbeck und den anderen PKW am Ausgangsort auf dem Wanderparkplatz Bahnhof Lembeck geparkt. Die Umgebung war uns somit von der 2.Etappe schon bekannt, sodass wir direkt den auffälligen Hohe Mark Steig Wanderzeichen folgten. Wir waren wieder auf Tour 🙂

So ging es kurz am Rande von Schermbeck durch eine Siedlung und nach knapp 500 m hatte uns der Wald aufgenommen und schenkte uns für viele Kilometer tolle Momente in der Natur. Also auf zum seelenhaftigen Wandervergnügen:)

Naturerlebnisgebiet Üfter Mark – Hinein ins Waldvergnügen

Einstieg in den Wald

Mehrmals waren wir schon in der Üfter Mark unterwegs und sind immer wieder begeistert über das riesige Waldgebiet. Das facettenreiche Naturerlebnisgebiet ist mit der Rüster-, Bakeler – und Emmelkämper Mark eng miteinander verzahnt und bildet ein umfassendes Naherholungsziel. Noch dominieren Kiefern, die einst nur für den Holzbedarf gepflanzt wurden. Doch die Monokultur hat ein Ende, denn Stieleichen, Birken und Erlen sind das Zukunftsmodell für das 1700 ha große Naturschutzgebiet, das sich seit 2002 in den Händen der RVR Ruhr befindet.

Dabei bietet ein breitausgebautes Wegenetz sehr viel Platz für erlebnisreiche Wander- und Radtouren. Besonders lohnt sich im Herbst eine Entdeckungstour auf dem Hirschpfad, denn dann wird der König des Waldes wach und die Brunftzeit beginnt. Mit etwas Glück hört man nicht nur das Röhren, sondern erhält auch an der Aussichtskanzel Blickkontakt.

Ohne Hektik wanderten wir entlang verschnörkelter Pfade weiter und erfreuten uns über die frühlingshafte Stimmung der singenden Waldbewohner. Diese können sich allmählich hinter der wachsenden Anzahl an grünem Geäst und der zahlreichen Blätter immer besser verstecken. Was für eine wohltuende Waldatmosphäre 🙂

Stein mit Aufschrift Ameisenpfad

Unübersehbar tauchten am Wegesrand große Steine auf, diese sind mit den Tieren des Waldes beschriftet und markieren den sogenannten Ameisenpfad. Der Naturpfad ist dafür ausgerichtet um den Wald auch mal mit anderen Sinnen wahrzunehmen. Mal den Boden unter den Füßen auf eine andere Art spüren. Schön, dass dieser Pfad auch das Buch „Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet“ bereichert.

Neben den Ameisen-, Barfuß- und Hirschpfad gibt es auch noch einen ca. 4,4 km langen und barrierearmen Rundweg. Naturgeheimnisse und wissenswertes über die Geschichte werden auf dieser rollstuhlgerechten Rundtour anhand von verschiedenen Infotafeln vermittelt. Und wer erst einmal eine kleine Rundtour in der Üfter Mark unternehmen will, für den sind folgende Wanderparkplatz-Infos hilfreich.

Zusatzinfo – Rundwanderwege in der Üfter Mark

  • Ameisenpfad: 4,2 km – Parkplatz Nottkamp 5, 46514 Schermbeck
  • Hirschpfad: 10 km – Wanderparkplatz Rüster Mark in 46514 Schermbeck
  • Barrierearmer Pfad: 4,4 km – Parkplatz Tüshaus Mühle, Weseler Str. 433, 46286 Dorsten

Unser Pausenziel und gleichzeitiges Highlight die Aussichtskanzel am Rhaderweg erreichten wir nach knapp 6 km. Dieser gutausgebaute Ausguck bietet einen besonderen Weitblick und mit etwas Glück kann man Rehe, Hirsche und andere Tierarten besonders gut beobachten. Also ein Fernglas nicht vergessen 🙂

Hirschblick und Pause an der Aussichtskanzel

Blick auf einen Hirsch mit Rehen
Mit Geduld und etwas Glück

Angekommen an der Aussichtskanzel, hatten wir Glück und konnten noch eine Hirschfamilie beobachten, bevor diese sich schnell wieder ins Dickicht zurückzogen. Nicht nur, dass dieser Ausguck ins Grüne uns einen sehr schönen Weitblick bescherte, sondern ebenfalls sich als idealer Pausenort eignete. Dann mal „Guten Appetit“.

Wer lieber gleich die schöne Aussicht genießen will, der hat auch die Möglichkeit die Aussichtskanzel direkt über einen kleinen Parkplatz in der Nähe zu erreichen.

Hinweis zur Anfahrt Aussichtskanzel: Wanderparkplatz 201 Hohe Mark Steig – Rhader Weg, 46514 Schermbeck

Wandern durch Wald- und Moorgebiete

Blick in eine Waldschneise

Gut pausiert ging es weiter. Wir überquerten die gut befahrene Borkerstrasse, taperten entlang der schönen Waldpfade und überquerten nach einer Weile die Autobahn A31. Schnell zog es uns wieder ins Waldgebiet, wo die natürlichen Geräusche, wie Vogelgezwitscher und das Summen von Insekten mit jedem Schritt tiefer in den Wald wieder dominierten.

Die Waldwege in der Üfter Mark sind sehr schön und ebenfalls gut für die Waden, denn auf dem Wald- und Sandboden ist es einfach angenehmer zu laufen. Und wie wunderbar doch links und rechts entlang der Wanderwege das Waldbild, immer wieder schöne Einblicke zuließ. Gespannt waren wir dann auf den Landschaftswechsel, insbesondere auf das Moorgebiet.

Frosch

Die interessante Moorlandschaft erreichten wir schon nach einiger Zeit. Das Naturjuwel – „Wittener Berge und Deutener Moore“, steht schon seit 1931 unter Naturschutz. Denn das Feuchtgebiet enthält viele schützenswerte Insekten- und Pflanzenarten. Hier sollte man unbedingt mal innehalten und diese besondere Umgebung purer Natur auf sich wirken lassen. Bevor wir langsam weiterwanderten, informierten wir uns noch anhand der Informationstafel über die typische Moorlandschaft. Wie kontrastreich doch diese Wandertour wieder einmal war.

Weg mit Grasbewuchs
Der grüne Teppich wird bis zum Schloss ausgerollt

Waldwärts ging auf unserer abwechslungsreichen Etappe weiter und es wurde märchenhaft. Denn vor uns lag die Strecke zum Schloss Lembeck, das ebenfalls das Buch „Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet“ bereichert. Erst kürzlich hatten wir zu diesem Wanderhighlight eine Tour unternommen. Ein Vorteil, denn so konnten wir für uns eine kleine aber charmante Abweichung vom Hohe Mark Steig entlang der Westseite des Schlosses in unserer Tour mit einbauen 🙂

Das Wasserschloss Lembeck – Eine Extraportion Charme

So erreichten wir nach ca.16 km und mit Blick auf das Etappenziel Lembeck, den nächsten Ankerpunkt des Hohe Mark Steigs. Das bezaubernde Wasserschloss Lembeck. Ein lohnenswerter Abstecher, denn schon der direkte Blick aufs Schloss durch die riesige Baumallee, entfacht magische Anziehungskräfte. Diese märchenhafte Kulisse gab uns gegen Ende unserer Tour nochmal eine Extraportion Charme mit auf dem Weg.

Der Weg führte uns nicht am Haupteingang des Schlosses vorbei, sondern an der beschaulichen Westseite mit bestem Blick durchs große Gartentor. Die historische Mauerbegrenzung mit den Skulpturen von Atlas und der römischen Göttin Minerva entging natürlich auch nicht unserer Aufmerksamkeit. Wie auch, wir hatte ja auch erst vor knapp 5 Wochen eine Rundtour im schönen Wald- und Schlossgebiet von Lembeck unternommen. So wussten wir auch, dass wir die Tour ruhig weiter entlang der Pfade um das Schloss herum laufen konnten, um letztlich wieder auf dem Hohen Mark Steig Weg zu treffen. Also ihr braucht nicht den gleichen Weg zurück, sondern links am Schloss vorbei und den verschnörkelten Weg am Bach entlang weiter folgen. Es ist weder ein Umweg noch eine Abkürzung, vielmehr eine charmantere Wegführung 🙂

Hinweis: Das Schlossgelände ist aktuell nicht zugänglich. Aber das kann sich natürlich schnell ändern, sodass ihr euch besser vorher auf der Webseite vom Schloss informiert. Ein Besuch des Schlossparks mit seiner großen Rhododendren-Vielfalt ist absolut zu empfehlen.
Tipp: Weitere Infos im Blogbeitrag über die Rundtour von 12 km um das Schloss Lembeck.

Etappenziel Lembeck erreicht

Willkommensschild Lembeck

Unsere Wandertour neigte sich dem Ende und wir konnten dennoch auch auf den letzten Kilometern viel an Natur genießen. Das geschlossene Waldgebiet wich langsam den offenen Blick auf Felder und Wiesen. Auch unser Etappenziel der Bahnhof Lembeck war in greifbarer Nähe.

Noch ein paar Eindrücke zwischen Schloss Lembeck und unserem Zielpunkt. Gut gelaunt und sehr zufrieden mit dieser 4. Teilstrecke, erreichten wir dann den kleinen Bahnhof nach 20 Kilometern. Diesen würden wir schon bald wiedersehen, denn das Etappenende ist der Anfang unserer nächsten Tour auf dem Hohe Mark Steig.

Fazit

Auch die frühlingshafte 3.Etappe überzeugte uns mit einem landschaftlichen Facettenreichtum. Die Abschnitte der zusammenhängenden Waldlandschaften und Pfade durch die Üfter Mark dominierten. Wer hier unterwegs ist, der kann sich auf eine faszinierende Waldatmosphäre freuen. Wenn ihr vorhabt die 3.Etappe zulaufen, dann ist die Herbstzeit mit den Röhrenden Hirschen besonders zu empfehlen. Aber auch die Wegführung durch die offenen Teilabschnitte waren sehr schön und die Lichtungen mit Weitblick sind ja immer interessant. Wir waren diesmal hauptsächlich auf Wald- und Sandboden unterwegs und das war sehr angenehm. Auch der Höhenunterschied war kaum zu spüren, dass sollte sich allerdings in der 4.Etappe ändern 😉

Die vielen Highlights am Wegesrand, wie zum Beispiel der Ameisenpfad, Barfußpfad und der Aussichtskanzel waren schon sehr schöne Erlebnisse. Das Schloss Lembeck toppte diese Belohnungen nochmal, sozusagen als Bonus unseres Wanderziels. Also, auch diesmal wurden wir wieder mit einer sehr schönen Tagestour und 3.Etappe des Hohe Mark Steigs belohnt. Wir ziehen derweil weiter und freuen uns schon auf die nächsten Abschnitte, quer durch den Naturpark Hohe Mark.

Die 3.Etappe Hohe Mark Steig auf Komoot

Anfahrt Parkplatz Altschermbeck und Bahnhof Lembeck

Start: Parkplatz in Schermbeck: Schetterstraße (Siedlung), 46514 Schermbeck
Ziel: Wanderparkplatz Bahnhof Lembeck – Lippramsdorfer Str. 163, 46286 Dorsten.
Hinweis: Kleiner Wanderparkplatz – Lasst euch nicht irritieren vom Schild „Privat Parkplatz“

ÖPNV: Lembeck BF  – Lt. Naturpark Hohe Mark sind spezielle ÖPNV-Etappen in der Entwicklung. Bestenfalls auf den Seiten vorbeischauen und den Newsletter abonnieren. 

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Thomas Dörmann
Thomas ist Autor und Redakteur auf www.ruhrpottblick.de. Das Motto "Der Pott ist grün und bunt", steht dabei im Fokus seiner Blogbeiträge. Die Kombination von Industriekultur und Natur, sind ein wesentlicher Bestandteil seiner Berichterstattungen. Sein Buch "Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet", gibt viele Impulse für erholsame Stunden an schönen Orten im Ruhrgebiet.