Ahoi Leute, der neue Entdeckerpass der Route Industriekultur ist raus und bietet mit seinen zahlreichen Ausflugtipps im gesamten Ruhrgebiet, klasse Ziele zum Verweilen. Viele dieser beeindruckenden Schauplätze, wie Zechengelände, Halden, Themenrouten, Siedlungen und Museen haben wir bereits in einigen Berichten vorgestellt und können deswegen diese Schatzkarte des Ruhrgebiets bestens empfehlen.
Mit mehr als 55 Sehenswürdigkeiten, führt euch der neue Ruhrgebietskompass gezielt zu beeindruckenden Orten entlang der berühmten Ruhrpott-Route.
An den jeweiligen Ankerpunkten könnt ihr euch den Besuch im Entdeckerpass abstempeln lassen und erhaltet sogar für euren Ruhrpott-Pioniergeist zur Belohnung einen Preis 🙂

Auch die Natur breitet sich auf den Industriebrachen allmählich aus und erobert sichtbar zur Freude der Besucher, Stück für Stück kleine Ecken, sowie auch großflächige Landschaftsabschnitte zurück. Zwischen Rost und wilder Natur gibt es einiges dabei zu entdecken 🙂
Innerhalb der nächsten Monate werden wir einige Orte aus dem Entdeckerpass auf #ruhrpottblick vorstellen. Zum Auftakt unserer Reise entlang der Route Industriekultur ging es diesmal ins Museum für Eisen und Stahl – Die Henrichshütte in Hattingen.
Übersicht
Der Ankerpunkt Henrichshütte in Hattingen

Der weit über das Ruhrgebiet beliebte Ankerpunkt, die Henrichshütte in Hattingen, zählt zum LWL-Museumsverbund und hat einiges an Sehenswürdigkeiten der Industriekultur zu bieten. Wer hierhin kommt, kann viel über das damalige Arbeitsleben auf der Hütte in Dauer- und Sonderausstellungen erfahren.
Das große Außengelände mit seinen vielen Relikten, katapultiert kleine und große Besucher schnell in eine andere Zeit. Die Geschichte von Eisen und Stahl wird dabei sehr anschaulich und teilweise interaktiv vermittelt.
Für mich ging es erst einmal direkt zum Empfang des Museums. Dort erhielt ich neben vielen Informationen auch den Entdeckerpass und somit den ersten Stempel für meinen Besuch 🙂
Der Entdeckerpass ist natürlich auch an anderen Ankerpunkten und den Informationsstellen der Metropole Ruhr verfügbar.
Tipp: Verschafft euch vorab Online einen ersten Eindruck über die Orte im Entdeckerpass – Online-Einblick
Tapern über das Außengelände

Dem schönen Wetter geschuldet ging es erst einmal auf das große Außengelände, natürlich auch mit dem Ziel das Panorama von der Plattform des Hochofens in 35 Meter Höhe zu bestaunen. Aber vorerst zogen die vielen anderen Relikte der Vergangenheit meine Blicke, bzw. die der Kamera auf sich 😉

Chillzonen inklusive Blick auf den Hochofen Rost dominiert Schienenverkehr Loks gibt es auch zu bestaunen Spielplatz mit Rutsche Dampft der noch? Bekannter Hotspot Der Rost dominiert
Blick in den Möllergraben


Kellerbereich Blick in die Katakomben
Der Möllergraben wurde ebenfalls zu Kriegszeiten als Bunker genutzt und hatte eine Verbindung am tiefsten Punkt zu einem Stollen. Mittlerweile gehen hier Fledermäuse auf Insektenjagd und die wilde Natur kann in Ruhe gedeihen.
Grüner Weg und blaue Ratte

Natürlich fällt ein blaues Tier auf dem Gelände besonders auf. Denn niemand kennt sich auf dem historischen Areal besser aus, als das blaue Maskottchen, „Die blaue Ratte“. Diese gibt großen und kleinen Entdeckern an zahlreichen Wissensstationen einen tiefen Einblick in den damaligen Hüttenbau.
Klingelt doch mal an 🙂 Laboreinblicke Kleintransport Laboruntersuchungen Vorsicht Alte Relikte Natureinblicke Gut erhaltenes Relikt Infotafel Jetzt auch Standesamt
Die Henrichshütte hatte ich schon öfters besucht und trotzdem gibt es immer etwas neues zu entdecken. Spannend ist auch, wie sich allmählich die Natur über die Industriebrache, mit den dort angesiedelten Pflanzenarten weiterentwickelt. Ein sogenannter „Grünen Weg“ führt dabei Besucher über Schotter, alten Schienen bis zum Hochofen.
Tipp: Folgt der Spur der blauen Ratte und lasst euch einiges an Wissen über Eisen und Stahl vermitteln.
Blick vom ältesten Hochofen im Revier

Natürlich lockte der Aufstieg zur Plattform in 35 Meter Höhe! Da der Fahrstuhl zu diesem Zeitpunkt leider immer noch nicht funktionstüchtig war, ging es dann Stufe für Stufe hinauf. Für jemanden der nur halbwegs schwindelfrei ist, ist es schon eine Herausforderung. Aber hey, wat mut dat mut 🙂
Die Belohnung dafür, ein großartiger Panoramablick! Der Weg nach oben ist nicht langweilig, denn es gibt eine Menge zu sehen. Rost und Zerfall können ja so faszinierend sein. Interessante Stationen, wie zum Beispiel die alte Gießerei lädt für ein kurzes Intermezzo ein, bevor es dann weiter auf’s Panoramadeck des Hochofens ging.

Blick über den mächtigen Stahlkonverter Andere Perspektive Richtige Maloche… Die Zeit nagt und der Rost überwiegt Maschine Relikt Fernblick Interessierter Ruhrpottflamingo
Tipp: Besondere Ruhrgebietsatmosphäre mit einer Fackelführung über das Gelände genießen (Hinweislink weiter unten).
Der Hochofen ist schon ein besonderes Highlight und das i-Tüpfelchen auf dem Gelände der Henrichshütte. Nach meiner ausgiebigen Tour über das historische Industriegelände, ging es dann noch in die Dauer- und Sonderausstellungen. Folgende Eindrücke sind dabei entstanden.
Blick ins Gebläsehaus


Großgasmaschine Durchblick Das Schwungrad
Es ist schon beeindruckend, welche Kraft mit den Maschinen erzeugt werden konnte. Plant besser mehr an Zeit ein, sodass ihr euch die Ausstellungen auch in Ruhe anschauen könnt.
Tipp: Besucht auch die aktuellen Sonderausstellungen, wie BOOM! – Die Hütte zwischen Abbruch und Aufbruch. Oder: Vom Streben nach Glück – 200 Jahre Auswanderung aus Westfalen nach Amerika.
Fazit
Ein Besuch des LWL Museums in Hattingen ist eine absolute Empfehlung. Die geschichtliche Epoche geprägt von Eisen und Stahl wird hier sehr anschaulich vermittelt. Das große Gelände der Henrichshütte, mit den vielen Denkmälern der Industriekultur katapultiert Museumsgäste schnell in die damalige Zeit.
Der erste Stempel schmückt nun unseren Entdeckerpass und die nächsten Ziele sind schon geplant. Aber auch das Umfeld kann sich sehen lassen. Wer seinen Informationsdurst mit den vielen Eindrücken der Industriekultur gestillt hat, der kann im angrenzenden Henrichs-Park einen schönen ausgiebigen Spaziergang unternehmen. Dieser bereichert ebenfalls das Buch „Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet“.
Also wann startet ihr euren Roadtrip entlang der Route Industriekultur?!
Anfahrt
Auto: Werkstraße 31-33, 45527 Hattingen mit zahlreichen und kostenlosen Parkplätzen
ÖPNV: Von Hattingen Mitte / Bochum Hbf mit Bus SB 37 oder CE 31 bis “Henrichshütte”, dann ca. 5 Minuten Fußweg
Der Eintritt ist kostenpflichtig. Vielleicht rechnet sich ja eine Jahreskarte für euch. 30 Euro pro Person oder die Karte „Du und ich“ für zwei Personen für einen Preis von 40 Euro.