Ruhrpottblick

Wandern auf dem Hohe Mark Steig – 2.Etappe – Von der Bärenschleuse nach Altschermbeck

Collagenbild

Ahoi Leute, diesmal waren wir auf der 2.Etappe des Hohe Mark Steigs unterwegs. Auch diesmal erwartete uns wieder eine abwechslungsreiche Wanderstrecke im Naturpark Hohe Mark. Erst eine Woche war es her, seit dem wir unser Ziel der ersten Strecke und damit die Bärenschleuse erreicht hatten. Und nun waren wir wieder dort, denn dieser historische Ankerpunkt zählte für uns als nächsten Startpunkt der 2.Etappe.

KUNSTVOLL ÜBERS LAND UND DURCH NEUE WILDNIS lautet der offizielle Titel unserer nächsten Etappe, die auf 27 km ein Wechselspiel zwischen Natur, Kunst und Kultur versprach. Da war die schöne Flusslandschaft entlang der Issel, der uns schon bekannte Dämmerwald, das Haus Esselt des bekannten Malers Otto Pankok und das Etappenziel Altschermbeck. Auch auf dem zweiten Streckenabschnitt des 150 km langen Fernwanderwegs quer durch den Naturpark Hohe Mark, konnten wir wieder viele Glücksmomente erleben und unsere Wanderseelen häufig erfreuen.

So folgten wir wieder den auffälligen Wandermarkierungen und taperten die ersten Kilometer auf der idyllischen Wasserroute ganz entspannt entlang der Issel. Ohne Wanderkarte, ohne digitalen Navi! Bewusstes Wandern, das natürlich mit einer durchgängigen Markierung auch diesmal wunderbar klappte. Stressfrei und mit Achtsamkeit die Umgebung erleben – Keep Cool and Taper On 🙂 

Startpunkt- Die historische Bärenschleuse in Wesel

Wir hatten bereits auf der 1.Etappe des Steigs mit der Bärenschleuse das Vergnügen und freuten uns umso mehr auf ein Wiedersehen an diesem idyllischen Ort. Ein idealer Startpunkt also für unseren nächsten Abschnitt. Doch bevor es los ging, nahmen wir uns die Zeit um die Schleuse und den Wasserverlauf etwas genauer zu betrachten. War ja klar, dass sich beim Thema Wasser und die schönen Bachläufe unsere reguläre Wanderzeit verzögern würde 🙂

Hinweis: Infos und Hintergründe über die Bärenschleuse findet ihr auf dem Blogbeitrag der 1.Etappe.

Eingestimmt auf die abwechslungsreiche Wanderung und bereit zur Entschleunigung, ging es dann auf Naturpfaden für einige Kilometer entlang der Issel.

Eine schöne Flusslandschaft – Wandern entlang der Issel

Wandern entlang der Issel

Hach, was für ein schöner und angenehm zu laufender Naturpfad entlang der Issel. Durch die offene Landschaft konnten wir das Umfeld sehr schön beobachten. Bussarde kreisten direkt über uns und stellten einmal mehr ihre wunderbaren Rufe und Flugkünste unter Beweis. Unsere genußvolle Wanderung in dieser stimmungsvollen Atmosphäre ging entspannt weiter. Drei Kilometer folgten wir den Flussverlauf des 81,5 km langen Wasserwegs, der in den Niederlanden unter dem Namen „Oude IJssel“ mündet. Nach einer Weile zog es uns landeinwärts in Richtung Otto Pankok Museum. Doch vorher gönnten wir uns an einer schönen Stelle unweit der Issel eine ausgiebige Pause und lauschten natürlich aufmerksam den angenehmen Klängen des Bachverlaufs:)

Verweilerischerweise hätten wir eigentlich dort bleiben sollen, doch unsere abwechslungsreiche Wanderroute hielt noch ein paar weitere Belohnungen für uns parat. Gut ausgeruht wanderten wir also zum Haus Esselt, dem Rückzugsort des Malers Otto Pankok.

Haus Esselt – Ein malerischer Rückzugsort

Otto Pankok Museum

Das Haus Esselt ist das ehemalige Herrenhaus und Rückzugsort der Malers Otto Pankok und liegt mitten auf der Wanderroute. Hinweisschilder führen direkt dorthin. Auf dem Gelände ist auch das Otto Pankok Museum. Uns war vorher schon bewußt, dass das Museum aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen bleibt. Wir nutzen die Gelegenheit, uns einmal auf dem Gelände umzuschauen. Denn das Haus Esselt ist auch historisch gesehen ein interessantes Highlight, das unmittelbar an der Issel steht und daher auch den Namen trägt. Wir verließen diesen idyllischen Ort und überquerten kurz danach die Issel. Das offene Landschaftsbild erlaubte uns weiterhin schöne Einblicke in das ländliche Umfeld.

Hinweis: Informiert euch über das Otto Pankok Museum über den weiteren Entwicklungszustand und den zukünftigen Ausstellungen und Öffnungszeiten. Zur Webseite.
Wie immer stellt Wikipedia die Keyfacts und geschichtlichen Hintergründe bereit. Zur Webseite.

Kolonie Lühlerheim – Geschichte erleben und entdecken

Wegweiser Schild

Wir waren auf dem Weg zur Kolonie Lühlerheim. Zur Freude unserer Waden, wich der asphaltierte Weg den angenehmen Sand- und Waldpfaden.

Waldpfad
Für eine kurze Zeit wechselte auch das Landschaftsbild und das zarte Grün der Bäume begleitete uns durch den wohltuenden Wald.

Psst, Wildwechsel. Und schwups, huschte ein Rehbock erst über das naheliegende Feld und dann kreuzte das wilde Tier unseren Weg. Was für ein schöner Moment 🙂

Wir wanderten weiter und gingen durch eine lange Baumallee dabei wirkten die Baumgiganten noch etwas karg. Doch schon bald wird der Frühling die Naturriesen in einem mächtigen Blütentraum verwandeln:)

Baumalle

Wir erreichten eine Hauptstrasse und damit auch die Kolonie Lühlerheim. Die Evangelische Stiftung mit Dorfcharakter, bietet seit 1886 soziale Betreuung für Wohnungslose und Senioren unter dem Motto – Schutzraum und Brücke zurück ins Leben – an. Ein interessanter Ort mit vielen Geschichten. Es gibt dort ebenfalls das Café Lühlerheide, das Kuchen to go anbietet.

Wir ließen diese historische Umgebung eine Weile auf uns wirken und machten an diesem wunderschön angelegten Weiher eine Pause. Dort waren wir vom satten Grün der Weiden und zarten Farben der Kirschblüten umgeben, dabei sorgten zahlreiche Schmetterlinge und angenehmes Vogelgezwitscher für das rund um Wohlfühlpaket. Was für ein Seelenparkplatz 🙂 Wir beendeten unsere kurzweilige Zeitreise in dieser Ortschaft und machten uns wieder auf dem Weg zum Dämmerwald. Zuvor ging es aber über eine längere Strecke, hauptsächlich auf Asphalt, immer geradeaus entlang blühender Wiesen und weiten Feldern.

Hinweis: Interessantes über die Evangelische Stiftung Lühlerheim.
Hinweis: Cafe Lühlerheim

Neue Wildnis Dämmerwald

Den Waldrand des Dämmerwalds erreichten wir nach einigen Kilometern und freuten uns auf eine waldtastische Reise durch das riesige Naherholungsgebiet. Das wichtige Ökosystem steht komplett unter Naturschutz und umfasst ca.1400 Hektar Waldfläche und verfügt ebenfalls über ein Wildnisentwicklungsgebiet. Dort geht es um die Sicherstellung von alten Wäldern und der Umwandlung der Nadelwälder in zusammenhängenden Laubwäldern. Neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen, werden durch die Erhaltung von Alt- und Totholz somit geschaffen. Das alles braucht natürlich viel Zeit.

Baum mit Wurzeln

Schön, dass die Wegführung des Hohe Mark Steigs durch dieses ausgedehnte Waldgebiet führt. Das auch für Fans des Radfahrens geeignete Wegenetz lässt sehr viel Spielraum für Mensch und Tier zu. Der Dämmerwald war uns schon von anderen Wandertouren bekannt. Insbesondere der 2,6 km lange Erlebnispfad mit dem großen Anteil von Buchenbeständen und vielen Informationstafeln hatte uns sehr beeindruckt. Leider ist dieser Themenweg kein Bestandteil der Hohe Mark Steig Wanderung, dennoch lernten wir andere und ebenfalls abwechslungsreiche Waldabschnitte des Waldes kennen. Im Wald gibt es immer etwas zu entdecken 🙂

Hinweis: Erlebnispfad Dämmerwald – Abenteuer Wildnis

Schöner Waldweg

Wir gingen durchgängig auf breiten Wegen und waren fasziniert von der besonderen Waldatmosphäre die dort entstanden ist. Der Reichtum an Totholz lockte uns immer wieder mal einen umgefallenen Baumstamm etwas genauer anzuschauen und dabei die Mikrowelt von Käfern und Pflanzen zu entdecken. Auch die Waldbewohner, insbesondere die bunte Vogelwelt, waren in bester Laune und bescherten uns ein sehr schönes Frühlingskonzert. Ein klangvoller Genuss, der natürlich nicht unserer Aufmerksamkeit entging 🙂

Vorbei am Jakobsbrunnen und einer Schutzhütte, ging es für uns weiter durch eine reizvolle Moorlandschaft. Eine beeindruckende Vegetation aus Totholz und Moos, sowie eine Vielzahl von verschiedenen Pflanzenarten zog uns für eine Weile in ihren Bann. Was für eine Idylle und Ruhe doch hier herrschte. Ein schöner Naturort und für uns eine weitere Belohnung.

Es ging weiter. Wir hatten nun gut zwei Drittel der 2.Etappe hinter uns gelassen und taperten durch ein halboffenes Gelände. Ein interessanter Landschaftswechsel mit vielen Lichtungen und Blicken über Felder und Wiesen. Nicht umsonst sind wir in der Gegend – Lichtenhagen – angelangt:)

Bis zum Etappenziel Schermbeck war es nun nicht mehr weit.

Etappenziel – Altschermbeck

Schöner Weitblick auf Schermbeck
Schon von weitem sichtbar, die St.Ludgerus Kirche in Schermbeck

Wir hatten unser Etappenziel Schermbeck erreicht. Kurz zuvor wurde es noch einmal wild, denn es ging noch vorbei an einem Wildbienenhotel und einem Gehege mit Rehen. Einen eindeutigen Zielpunkt gibt es auf der Etappe 2 nicht. Es geht vielmehr um das Ankommen in Schermbeck. Von hier aus besteht die Möglichkeit durchs beschauliche Altschermbeck zu gehen und sich einen schönen Rastplatz auszusuchen.

Wir hatten schon im Vorfeld unserer Wanderung in Zielrichtung der dritten Etappe des Steigs unseren PKW in einer Siedlung auf einen Parkplatz abgestellt.

Fazit

Wir hatten einmal mehr einen sehr schönen Wandertag. Auch die 2.Etappe des Hohe Mark Steigs entsprach wieder einer Abfolge von vielen Glücksmomenten. Die durchgängigen Markierungen rundeten unser Wandervergnügen ab. Ohne eine digitale Schnitzeljagd lässt sich das Umfeld viel bewußter wahrnehmen. Die Gesamtstrecke war sehr abwechslungsreich und wir wanderten durch viele schöne Landschaftsbilder. Wirkliche Steigungen haben wir nicht verzeichnet aber das wird sicherlich noch kommen;)

Die Strecke mit einer Länge von 27 km ließ sich gut laufen, vielleicht etwas zu asphaltlastig. In diesem Zusammenhang wären noch ein paar Änderungen wünschenswert, sodass der ein oder andere Feld- oder Waldpfad sicherlich den Waden gut tun würde. Und das wird bereits auf der 3.Etappe, die wir bereits gegangen sind, erfreulicherweise mit vielen Waldpfaden der Fall sein.
Anfahrtstechnisch organisieren wir uns weiterhin mit dem PKW wobei es dafür am Ende der Etappe 2 auch eine Wanderparkplatz-Empfehlung geben könnte.
Laut Naturpark Hohe Mark wird bereits an einer passenden ÖPNV Verbindung entwickelt.

Wer sich nicht an die Hohe Mark Steig Routen halten möchte, der kann natürlich auch je nach Bedarf Rundwanderwege, wie zum Beispiel die schöne Landstreifer Tour – Haard an der Grenze – gehen. Einige Rundtouren haben wir auch bereits erstellt und weitere Strecken sind noch in der Planung. Letztlich handelt es sich bei dem Hohe Mark Steig um einen Fernwanderweg, der auch am Tagesende eine Einkehrmöglichkeit vorsieht und dann den nächsten Tag die Wanderung wieder aufgenommen werden kann. Aus aktuellen Gründen ist das nicht möglich, wird aber hoffentlich bald so machbar sein:)

Wir bereiten uns gerade auf die 4. Runde vor und berichten natürlich weiterhin über unsere Etappen quer durch den Naturpark Hohe Mark, entlang des Fernwanderwegs Hohe Mark Steig.

Also dann – Keep Calm and Taper On 🙂

Die Wanderung auf Komoot

Anfahrt Parkplatz Bärenschleuse und Altschermbeck

Kostenfreie Parkplätze direkt am Wanderparkplatz Bärenschleuse: Wurmflakstraße, 46485 Wesel 
Parkplatz in Schermbeck: Schetterstraße, 46514 Schermbeck

Links & Hinweise

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Thomas Dörmann
Thomas ist Autor und Redakteur auf www.ruhrpottblick.de. Das Motto "Der Pott ist grün und bunt", steht dabei im Fokus seiner Blogbeiträge. Die Kombination von Industriekultur und Natur, sind ein wesentlicher Bestandteil seiner Berichterstattungen. Sein Buch "Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet", gibt viele Impulse für erholsame Stunden an schönen Orten im Ruhrgebiet.