Ruhrpottblick

Museen in Bochum – 3 Coole Ausflugsziele und Geheimtipps

Ahoi Leute, diesmal ging es tief im Westen auf eine abwechslungsreiche Entdeckungstour, durch die sogenannte Bochumer Museumslandschaft. Dabei standen gleich drei klasse Highlights auf dem Programm, wie das Telekom Historik, das Deutsche Bergbau Museum (DBM) und das Museum unter Tage (MuT).

Beeindruckend, abwechslungsreich und alles andere als langweilig präsentierte sich die Bochumer Museumswelt. Die aufwendige und spektakuläre Darstellung der Kunstwerke an den Standorten, sorgen für spannende Momente. Von der Geschichte des Telefons, über einen riesigen Wissensschatz des Bergbaus, bis hin zu kuriosen Kunstwerken unter Tage, wird den Besuchern viel Wissen auf einer erlebnisreichen Art und Weise vermittelt.

Natürlich lassen es die einzelnen Vertreter der Wissensstationen sich dabei nicht nehmen, kleine und große Entdecker interaktiv in die Wissensvermittlung einzubeziehen.

Also wenn ihr noch Tipps für die kommende Ferien- oder Urlaubszeit sucht, dann schaut euch doch mal folgende drei wetterunabhängige Ausflugziele an.

Werbung: Dieser Blogbeitrag ist in Kooperation mit der Bochum Marketing GmbH entstanden. Der dadurch entstandene Bericht hat keinen Einfluss auf meine persönliche Meinung.

Tipp 1 – Telekom Historik – Geschichte des Telefons entdecken und erleben

Foto: Andreas Molatta

Die erste Station begeisterte mit einem technisches Umfeld der besonderen Art, das bei uns mit seinen vielen Hinguckern für ausreichend Neugier und ordentlichen Aha – Effekten sorgte. Eine kurzlebige und abwechslungsreiche Zeitreise, mit großartigen Ausstellungsstücken und historischen Anekdoten rund um das Telefon, erwartete uns hier. Dabei begleiteten uns die ehrenamtlichen Telekomspezialisten des Telekom Historik Vereins, die die Kommunikationsmittel verschiedener Zeitepochen mit Leidenschaft uns präsentierten.

Angefangen von Phillip Reis (Erste Fernsprechanlage) und Alexander Graham Bell, über robuste Bergbau-Apparate und Münzfernsprechgeräte, sowie nostalgische Telefone, skurrile Fundstücke wie z.B. eine DDR-Abhöranlage , erste Mobilfunkgeräte, Fernschreiber, bis zu hochmodernen Glasfaser Anlagen. Eine riesige Sammlung, die nicht nur sehr gepflegt, sondern auch größtenteils sich in einem einwandfreien Zustand befindet. Besucher können dabei viel ausprobieren und haben sicherlich bei dieser interaktiven Wissensvermittlung sehr viel Spaß.

So lockte uns auch die unübersehbare Telefonzelle, die die Museumsräumlichkeiten direkt im Eingangsbereich schmückt. Natürlich voll funktionstüchtig! Da wurden schnell Erinnerungen wach, denn viele von uns kennen sicherlich noch das Warten vor dem Telefonhäuschen, um nur mal kurz jemanden etwas mitzuteilen.

Die Handys waren ja noch nicht geboren oder preislich für Otto Normalverbraucher unerschwinglich. Und was einst fast an jeder Ecke wie ein gelber Leuchtturm stand, so verschwand die letzte Telefonzelle dieser Art im Jahr 2019. Ein interessanten Bericht zur Demontage des letzten Telefonhäuschens könnt ihr hier nachlesen.

Hat ausgedient – Die gute alte Telefonzelle

Bochum und das Telefon haben seine eigene Geschichte. Auch wenn es letztlich kein Happyend gab, so wurde doch mit dem ersten GSM Handy von Nokia ein erfolgreicher Wirtschaftszweig für den Standort Bochum geschaffen. Das Mobiltelefon GSM 1011 ist in der Goldausgabe im Museum zu bestaunen.

Nokia No1 – Leider sind die goldenen Zeiten vorbei

Beim nächsten Ton ist es…

Bequeme Hotline Position 🙂

Wir kamen langsam zum Herzstück des Museums. Eine Vermittlungsstelle wurde in Originalgröße voll funktionsfähig wiederaufgebaut! Der tiefe Einblick im Maschinenraum und der zugehörigen Geräuschkulisse war schon sehr beeindruckend. Technik die begeistert!  

Natürlich musste ich gleich mal die Zeitansage testen und selbstverständlich mit dem Wählscheibentelefon. Also nur Geduld 😉 Am anderen Ende der Leitung teilte mir dann der Vorgänger von Siri und Co., die exakte Zeit mit. So geht erlebbare Wissensvermittlung.

Auf Youtube habe ich dazu folgendes Erklärvideo für euch gefunden, welches exakt die Magnettonanzeige des Museums darstellt. Schaut euch das Schmankerl mal an 🙂

Durch die interaktive und anfassbare Wissensvermittlung, wird ein Besuch im Telekom Historik zum Erlebnis für kleine und große Museumsgäste. Für mich ein ganz klarer Geheimtipp!

Mit diesem Blogbeitrag wird auch das Motto (Sichtbar im Eingangsbereich) dieser Museumsperle gerecht, “Wissen teilen…damit Vergangenheit Zukunft hat.“

Klasse Motto

An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön, an die leidenschaftlichen Museumsbegleiter des Telekom Historik Vereins, für die ausführlichen Erläuterungen.

Weitere Informationen, wissenswertes über die Geschichte des Telefons und Öffnungszeiten findet ihr unter Telekom Historik . Der Eintritt ist kostenlos.

Tipp: Sprecht die Leute dort an, die haben viele interessante Geschichten zu erzählen. Und machen das auch sehr gerne 😉

Tipp 2 – Das Deutsche Bergbau Museum

Glückauf!

Die zweite Station unseres kulturellen Streifzuges führte uns zum Deutschen Bergbau Museum (DBM). Wo sonst, wenn nicht im Ruhrpott, sollte auch das größte Bergbaumuseum der Welt stehen?

Das DBM ist nicht nur eine populäre Visitenkarte in der Wissensvermittlung rund um das Thema Bergbau, sondern auch ein bekanntes Forschungszentrum, mit einer riesigen Sammlung an Informationen für Bergbauentwicklung und Geschichte.

Uns erwartete also ein volles Programm mit spektakulären Highlights. Wir starteten mit einem geführten Rundgang durch das beeindruckende Anschauungs-Bergwerk. Der nachgebaute Stollen in 20 m Tiefe, mit einer Strecke von 1,2 km, ist für kleine und große Besucher eine großartige Attraktion.

Schon vom bloßen Anschauen der einzelnen Gerätschaften, kam großer Respekt auf. Schnell erhält man einen Eindruck, wie anstrengend die Arbeit Untertage doch gewesen sein muss. Den schweren Abbauhammer über Kopf einzusetzen, war für uns schon für ein paar Minuten anstrengend genug. Aber welche Bärenkräfte muss man eigentlich gehabt haben, um Tag für Tag diese mühselige Arbeit unter extremen Arbeitsbedingungen auszuüben?

Kennt ihr eigentlich eine Dahlbuschbombe? Bis vor kurzem kannte ich diese auch noch nicht, obwohl mir die Dokumentation von dem Grubenunglück in Lengede, „Wunder von Lengede“, bekannt war. Dabei konnte mithilfe einer Dahlbuschbombe, so noch 11 eingeschlossene Bergleute gerettet werden.

Thomas in der Dahlbuschbombe – Foto:Andreas Molatta

Entlang der Schienen und vorbei an den Druckluftlokomotiven ging es zu einem hochmodernen Streb und weiterem Highlight der Bergbautechnik. Wow, Hightech unter Tage! Einfach überwältigend was an Technik im Bergbau eingesetzt und für Besucher des Bergbaumuseumso erfreulicherweise veranschaulicht wurde.

Das müsst ihr euch unbedingt alles mal genauer anschauen und natürlich auch den Seilfahrtsimulator ausprobieren. Denn nicht nur Anschauen, sondern auch Anfassen ist erlaubt. So geht interaktive Wissensvermittlung!

Die Pumpe hat eine wichtige Aufgabe-Das Ruhrgebiet bleibt trocken 🙂

Nach den eindrucksvollen Erlebnissen unter Tage ging es für uns wieder hoch in die neuen Ausstellungsräume und damit auch auf weitere Entdeckungstouren. Gleich vier Dauerausstellungen im neuen Gewand mit 3000 Exponaten erwarteten unsere Neugier.

Die facettenreichen Ausstellungen sind sehr aufwendig gestaltet und thematisch wie folgt aufgeteilt:

  • Steinkohle. Motor der Industrialisierung
  • Bergbau. Steinzeit mit Zukunft
  • Bodenschätze. Ressourcen der Erde.
  • Kunst. Ideal und Wirklichkeit.
Krasses Fossil

An den verschiedenen Wissensstationen entlang der abwechslungsreichen Rundgänge gab es für uns viel zu entdecken. Natürlich dem Mitmachprinzip gefolgt, werden so kleine und große Wissensforscher interaktiv in die Bergbaugeschichte mit einbezogen. Überall gibt es klasse Hingucker anzuschauen.

Klasse Modelle

Bei so vielen Ausstellungsstücken und Informationen, muss man schon sportlich unterwegs sein. Plant besser gut Zeit ein und lasst euch am Empfang bestenfalls einen Flyer zur Übersicht der Rundgänge aushändigen.

Übrigens, Insider sprechen auch von einem Geheimtipp an heißen Sommertagen 😉

Das i-Tüpfelchen – Klasse Ausblick vom Förderturm

Highlights in Sichtweite

Der Wissensdurst war vorerst gestillt. Aber durchaus konnten wir nicht gehen, ohne den fantastischen Ausblick des zugehörigen Fördergerüsts , von der oberen Aussichtsbühne in 62 m Höhe zu genießen. Dort geht es sogar mit dem Fahrstuhl hoch und ihr könnt euch sicher, entlang der durchgängigen Umzäunung, auf der Plattform bewegen.

Doppel-Seilwinden

Wie von unseren anderen Eifeltürmen im Ruhrpott bereits gewohnt, ist auch der Ausblick von diesem Förderturm hervorragend. Ein klasse Abschluss und für mich das i-Tüpfelchen eines beeindruckenden Museumsbesuchs. Das stimmige Gesamtkonzept überzeugte mich auf jeder Ebene. Glückauf!

Vielen Dank an das Team vom DBM für die sehr gute Unterstützung vor Ort.

Weitere Informationen, wissenswertes über die Bergbaugeschichte, sowie Öffnungszeiten und außergewöhnliche Veranstaltungshinweise findet ihr unter Deutsches Bergbau Museum
Freier Eintritt für Inhaber einer Ruhrtopcard.

Tipp: Den Museumsbesuch mit einem Spaziergang durch den schönen Bochumer Stadtpark kombinieren. Dieser bereichert ebenfalls das Buch „Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet“.

Weitere Hinweise:

Tipp 3 – Museum unter Tage

Das Portal in eine facettenreiche Kunstwelt

Das Gelände auf dem Schlosspark in Bochum-Weitmar ist nicht nur für schöne Spaziergänge bekannt, sondern ergänzt durch seine vielseitige Kunstlandschaft der Stiftung Situation Kunst ebenfalls das beeindruckende Ausflugziel. Ein herausragender Bestandteil dabei ist das Museum unter Tage (MuT) und eine weitere spannende Station der Bochuer Museumslandschaft.

Durch die bewusst schlichte Architektur wirkt das Gebäude von außen so unscheinbar, was sich aber schnell als ein Portal in eine bunte Kunstwelt offenbart. Also wenn ihr schon einmal durch den Wandschrank nach Narnia gegangen seid, dann wisst ihr was ich meine 😉

So empfand ich es auch, als wir dann die unterirdischen Räumlichkeiten betraten und unseren Besuch der Wechsel- und Dauerausstellungen starteten.

Wechselausstellung – Farbanstöße. Farben in der neueren Kunst

Also Denkanstösse haben wir sicherlich genug erhalten 🙂
Foto: Andreas Molatta

Zuerst ging es in die Wechselausstellung – Farbanstöße. Farben in der neueren Kunst. Die Entwicklung der Farbe spielt dabei natürlich eine wesentliche Rolle. So sind auch die Kunstwerke in vielerlei Hinsicht sehr bunt, oft kurios und bieten viel Platz zur Diskussion. Gezielte Irritationen nennt man das, die auf die ein oder andere Art und Weise zum Weiterdenken anregt. Finde ich gut, raus aus dem Schubladen-Denken!

Schön, wenn dann ein Experte des Museums über die ein oder andere Entstehung der außergewöhnlichen Exponate, interessante Hintergrundgeschichten zu erzählen weiß 🙂

Da waren schon einige Überraschungen an Sehenswürdigkeiten dabei. Habt ihr eigentlich schon einmal Farben gehört? Nein? Ich auch nicht. So folgte ich dem Experiment der Farbe Blau mal zu lauschen.

Ich habe mich wirklich konzentriert 😉
Foto: Andreas Molatta

Naja, gehört hatte ich was. Aber probiert es besser mal selbst aus, vielleicht dann mit den Farben Grün oder Gelb 🙂

Hinweis: Der Zeitraum für die Wechselausstellung ist vom 31. Oktober 2019 bis 19. April 2020

Dauerausstellung – Weltsichten. Landschaftsdarstellungen seit dem 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart

Die Dauerausstellung hatte ebenfalls schöne Kunstwerke
Foto: Andreas Molatta

Weitere Kunstwerke warteten in der Dauerausstellung auf uns. Auf die Landschaftsbilder der verschiedenen Künstler hatte ich mich schon besonders gefreut. Angefangen von naturgetreuen Landschaften, klassischer Ölgemälde, bis zu Exponaten abstrakter Darstellungsweise der Landschaftskunst.

Der Rundgang war ebenfalls sehr beeindruckend und die jeweiligen Kunstwerke zogen uns, in ihren unterschiedlichsten Perspektiven, in ihren Bann. Großflächige Bilder, als auch kleine Serien einzelner Künstler, überzeugten mich ihrem Geschick und der Wirkung ihrer Ergebnisse. Denkanstöße gibt es in der Dauerausstellung auch genug und lässt viel Interpretationsspielraum zu. Sehendes sehen, ganz im Sinne des bekannten Kunsthistorikers Max Imdahl.

Der Kubus – Interessante Architektur

Und wer noch nicht genug an beschaulichen Kunstwerken hat, der kann sich weitere Kunstobjekte auf dem Gelände im Schlosspark in den Gebäuden von Situation Kunst 1 und 2 anschauen.

Vielen Dank an das Museums Team vor Ort und den interessanten Hintergrundgeschichten mit tollen Aha – Effekten.

Weitere Informationen, wissenswertes über die Ausstellungen, sowie Öffnungszeiten und außergewöhnliche Veranstaltungshinweise findet ihr unter Situation Kunst

By the way: Kostenloser Eintritt für Studenten der Ruhr Universität Bochum.

Tipp: Nach dem Museumsbesuch, eignet sich eine genussvolle Pause in der Kaffeebar „Baristoteles„. Das Kaffee der besonderen Art könnt ihr nicht verfehlen, denn es ist direkt gegenüber dem MuT im sogenannten Kobus zu finden. Dort gibt es neben den vielen geschmackvollen Kaffeesorten, sogar ein kleines Museum von Kaffeemaschinen zu bestaunen. Die Rum Infusion kann ich wirklich nur wärmstens empfehlen 😉

Fazit

Bochum‘s Museumslandschaft kann sich mit seinen vielen Highlights wirklich sehen lassen. So unterschiedlich die Museen auf ihre Art und Weise auch sind, so haben sie doch einige Gemeinsamkeiten, denn die Orte machen neugierig auf die vielseitigen Ausstellungen.
Dabei bietet die einfallsreiche, anschauliche, interaktive und leidenschaftliche Wissensvermittlung kleinen und großen Besuchern eine abwechslungsreiche und gut investierte Zeit.

Also Leute, ergänzt mal eure regionale Bucket-List um drei weitere Sehenswürdigkeiten in Bochum. Und hey, Regen als Ausrede zählt nicht;)

Besten Dank auch an das Team von Bochum Marketing Lisa, Jessica und Andreas für die abwechslungsreiche Museumstour und den InstaWalk hoch drei 🙂

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Thomas Dörmann
Thomas ist Autor und Redakteur auf www.ruhrpottblick.de. Das Motto "Der Pott ist grün und bunt", steht dabei im Fokus seiner Blogbeiträge. Die Kombination von Industriekultur und Natur, sind ein wesentlicher Bestandteil seiner Berichterstattungen. Sein Buch "Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet", gibt viele Impulse für erholsame Stunden an schönen Orten im Ruhrgebiet.